Der Mensch ist ein reflektiertes Wesen mit Bewusstsein über die eigene Existenz – eine Tatsache, die nicht immer nur positiv erlebt wird, sondern auch viele Fragen aufwirft und Zweifel verursacht. Unzählige Möglichkeiten und Lebensentwürfe und Informationsflut ohne Grenzen – unsere moderne Welt macht uns die Definition des eigenen Lebenssinnes auch nicht grade leichter.
Überraschend ist es daher nicht, dass viele Menschen sich statt auf die Suche nach dem Sinn lieber auf ihr privates Glück und die Erfüllung ihrer Bedürfnisse durch Konsum und Genuss konzentrieren – die Vielfalt an Konsummöglichkeiten und Ablenkung durch Medien lassen dies oft attraktiv erscheinen. Was aber, wenn eine tiefliegende Unzufriedenheit oder Unruhe uns immer wieder heimsucht und die Frage aufbringt, ob da nicht vielleicht doch noch etwas Anderes ist, was entdeckt werden will? Die Frage nach dem Sinn ist hartnäckig und fordernd.
Was ist der Sinn des Lebens?
Früher oder später stellt sich fast jeder Mensch die Frage nach dem Sinn, und entdeckt dabei, dass eine universelle Antwort kaum zu finden ist. Was aber kann Grundlage für den Sinn des Lebens bilden, und wie gelingt es uns, Sinn erfüllt und gemäss unseren persönlichen Zielen zu leben?
Die Frage nach dem Sinn des Lebens
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist so alt, wie das Leben selbst – nur wenige Menschen sind sich über ihren Lebenssinn im Klaren oder haben sich nicht nur einmal die Frage nach dem Sinn im Leben gestellt. Warum aber fällt es dem Menschen dennoch so schwer, die Frage, und sei es ganz für sich, zu beantworten?
Glaube und Religion bieten vielen Menschen Halt und können helfen, den Sinn des Lebens und die Frage nach dem Grund und Ziel unserer Existenz zu definieren. Problematisch ist, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens bereits impliziert, dass das Leben einen Sinn hat. Was aber, wenn dies gar nicht der Fall ist, und wir Menschen allenfalls selbst Sinn stiften? Vor der Frage nach dem Sinn des Lebens, kommt also die Frage danach, ob das Leben überhaupt einen Sinn hat?
Ganz egal, ob das Leben an sich einen Sinn hat oder nicht – es liegt an uns, dem Leben einen Sinn zu verleihen und unsere eigenen Ziele bewusst darauf auszurichten. Wie die Antwort hierauf ausfällt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Hedonistische Lebensfreude, familiäre Bindungen und Liebe, der Beruf oder Gott – Menschen verschreiben ihr Leben ganz unterschiedlichen Schwerpunkten.

Lieben und geliebt werden
Die meisten Menschen definieren den Sinn ihres Lebens früher oder später über zwischenmenschliche Beziehungen und die Verbindung zu anderen Menschen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen.
Lieben und geliebt werden, und mit Liebe etwas Positives stiften – die meisten Menschen sind sich einig, dass die Liebe, so schwierig sie auch selbst zu fassen sein mag, Sinn stiftet.
Hierzu gehört übrigens nicht nur die Liebe zu anderen Menschen, sondern auch die Liebe zu sich selbst und die Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Person. Wer sich selbst so nimmt, wie er ist und ein gesundes Selbstwertgefühl hat, kann leichter zufrieden leben und Sinn im Leben finden.
Wer sich selbst liebt und sich bewusst macht, welche Menschen ihm etwas bedeuten und wie viel Liebe er zu geben hat, merkt schnell, wie sinnstiftend die Liebe sein kann.
Eine absolute Wahrheit und Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gibt es nicht – es liegt also ganz an uns selbst, den Sinn des Lebens zu definieren und unseren eigenen Weg bewusst auf Basis unserer persönlichen Ziele zu gestalten.
Sinn vs. Zufall – Gott als Sinnstifter?
Gläubige Menschen definieren ihren Lebenssinn in weiten Teilen über ihren Glauben. Ihr Leben sehen sie als Geschenk Gottes und verspüren eine tiefe Verbindung zu ihrem Schöpfer. Aber auch, wenn Religion Sinn stiftet: Vor Zweifel und Krisen sind auch Gläubige Menschen nicht sicher und die Herausforderungen der modernen Welt mit unzähligen Optionen fordert viele Gläubige heraus. Auch gläubige Menschen tragen ihren Lebenssinn nicht bereits von Anfang an in sich, sondern müssen sich mit ihm auseinandersetzten und geraten in Konflikte.
Anders als für gläubige Menschen ist die Existenz der Menschheit für ungläubige Menschen hingegen meist als kompletter Zufall zu begreifen oder zumindest rein naturwissenschaftlich erklärbar und beinhaltet somit keinen direkten Sinn oder einen Ansatz eines Sinnes, wie ihn die verschiedenen Religionen stiften können.
Sinnlosigkeit kann gefährlich sein
Menschen, die keinen Sinn im Leben empfinden oder ständig am Zweifeln sind, leben meist ungesünder. Sie tendieren eher zu psychischen und psychosomatischen Erkrankungen und sind eher von Lebenskrisen betroffen als Menschen, die ihr Leben als sinnvoll empfinden.
Aber auch dem falschen Sinn hinterher zu eifern und die Erfüllung in äußeren Umständen zu suchen, kann auf Dauer krank machen.
Das Bestreben, zu den besten und schönsten zu gehören, Reichtum und Macht oder Abwechslung und ständig Stimulation sind zwar an sich nicht schlecht, dienen jedoch nicht als tiefgründiger Lebenssinn und befriedigen uns meistens nur kurzfristig.
Wer ohne richtigen Sinn lebt, kommt nie richtig zur Ruhe und ist daher meist unglücklicher und unruhiger – das Fehlen eines Lebenssinnes kann also langfristig krank machen. Statt ein Leben lang zu zweifeln und orientierungslos zu leben, können wir uns auf die Suche nach unserem ganz eigenen Sinn begeben.
Wie findet man den Sinn seines Lebens?
Den Sinn seines Lebens zu finden oder, besser gesagt, dem Leben Sinn zu verleihen, klingt komplizierter als es ist:
- Sehe das Lebensglück nicht in Zielen, die du noch erreichen musst, sondern fokussiere dich auf das, was du hast.
- Der Weg ist das Ziel – sehe Sinn und Glück nicht als das ultimative Ziel, sondern als Teil deines Lebensweges. Sinn (von althochdeutsch sinnan) bedeutet daher auch „reisen, streben, trachten“.
- Frage dich, was wirklich wichtig ist und weshalb du jeden Tag aufstehst.
- Stelle dir selbst viele Fragen und lerne dich kennen. Was erfüllt dich wirklich?
- Sei dankbar für das, was du hast und vergleiche dich nicht mit anderen Menschen. Jeder Mensch lebt seinen eigenen Rhythmus.
- Geld und Macht sind eher selten sinnstiftend – frage dich, welche immateriellen Dinge deinem Leben Sinn verleihen und dich glücklich machen.
- Lebe deinen Lebensstil und integriere Dinge, die dir Freude bereiten oder die deinen inneren Überzeugungen entsprechen.
- Hinterfrage deine berufliche Laufbahn und entscheide bewusst, ob dein Beruf der richtige für dich ist. Vielleicht ist es Zeit für etwas Neues?
- Welche Werte sind dir wirklich wichtig und machen dich als Person aus? Wer seine eigenen Werte kennt, trifft authentischere Entscheidungen und hat weniger Zweifel.
- Gestalte deine Freizeit aktiv und mit den Menschen und Aktivitäten, die dir guttun und Spass bereiten. Das Leben muss nicht immer Ernst sein.
- Suche neue Herausforderungen und Abwechslung, auf diese Weise lernst du dazu und erweiterst deinen Horizont.
Der Sinn des Lebens – in a Nutshell
Sinn ist kein intellektuelles Produkt intensiven Grübelns oder tiefer Entdeckungsreisen, sondern vielmehr eine ganz individuelle Erfahrung. Je nach Mensch kann der individuelle Lebenssinn ideeller oder religiöser Natur sein oder nur aus ganz persönlichen Zielen im eigenen Leben bestehen.
Eine absolute Wahrheit und Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens gibt es nicht – es liegt also ganz an uns selbst, den Sinn des Lebens zu definieren und unseren eigenen Weg bewusst auf Basis unserer persönlichen Ziele zu gestalten. Lebenssinn ist Freiheit und Entfaltungsraum – wir sind der Schöpfer unseres eigenen Sinns. Frage dich also lieber „Was gibt meinem Leben Sinn?“ und finde Sinn darin, deinem Leben selbst einen Sinn zu geben – es ist schließlich deins.
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