Stress an sich zu empfinden ist etwas ganz natürliches und eine durchaus sinnvolle Erfindung der Natur: Stress versetzt unseren Körper bei Bedrohungen in Alarmzustand, aktiviert unsere Energiereserven und hilft uns, Probleme schnell zu lösen. Schwierig wird es dann, wenn Stress von Dauer ist.
Wer chronisch gestresst ist, weiss: Das Stressniveau runterzufahren und Ausgleich zu schaffen ist gar nicht so einfach, und auf lange Sicht macht Stress krank. Yoga, Entspannungstrainings oder ein Wellnesswochenende sollen uns beim Entspannen helfen, meist sind wir jedoch nach kurzer Zeit erneut gestresst und kommen schon wieder nicht zur Ruhe. Stress als Teil unseres Alltages ist nämlich eine langfristige Angelegenheit – kurzfristig lässt er sich leider nicht bekämpfen. Wichtig ist daher, den Stress von Grund auf zu verstehen und den eigenen Stress Code zu knacken.
Welcher Stresstyp bist du?

Lange Zeit war Stress fast schon eine Modeerscheinung – wer gestresst war, war erfolgreich, aktiv und scheute sich vor keiner Herausforderung. Seitdem immer mehr Menschen an ihr Limit geraten und Dauerstress als Auslöser von gesundheitlichen und psychischen Problemen erkannt wurde, ist dies nicht mehr so.
Achtsamkeit spielt im Umgang mit Stress eine wichtige Rolle. Achtsamkeit bedeutet, einen Gang runterzufahren und die eigene Situation von außen zu betrachten, ohne von ihr komplett eingenommen zu werden.
Begriffe wie Entschleunigung, Hygge oder der Trend hin zu mehr Achtsamkeit sind nur einige der Reaktionen auf den Stress als Alltagsbegleiter.
Wie du mit Stress umgehst und wo dein Stresslimit liegt, ist auch eine Charakterfrage. Menschen, die gern sehr konzentriert arbeiten und keine Ablenkungen mögen, sind dann gestresst, wenn ein plötzlicher inhaltlicher Wechsel ansteht oder viele Aufgaben auf einmal koordiniert werden wollen. Andere hingegen brauchen genau diese Herausforderungen um der Langeweile zu entkommen, haben aber Probleme, sich voll und ganz auf ein Thema zu einzulassen.
Ganz egal, was bei dir Stress auslöst und wie du damit umgehst – finde heraus, wo dein persönliches Stresslevel liegt und wie du dem Stress am besten begegnest.
7 Erfolgsfaktoren gegen Stress
Mit den folgenden 7 Erfolgsfaktoren kannst du die eigene Stresskompetenz trainieren und Stress auf einem gesunden Level halten. Dabei musst du Stress nicht von Grund auf verteufeln, sondern viel mehr als Teil des Lebens betrachten und erkennen, wann du Stress als positiv oder als negativ empfindest und wie du ihn ausgleichen kannst:
Akzeptanz:
Das schlechte Wetter, die anstrengende Chefin oder die wirtschaftliche Situation in unserem Heimatland – es gibt Dinge, die wir kaum beeinflussen können und die dennoch unsere Stimmung und unser Stresslevel beeinflussen. Zu lernen, welche Dinge wir beeinflussen können und welche nicht und die nötige Akzeptanz zu entwickeln ist nicht einfach, aber im Umgang mit Stress sehr hilfreich.
Eigene Werte:
Stress ist nicht nur von der Menge an Arbeit und der hierfür verwendeten Zeit abhängig – entscheidend ist vor allem auch, wie sehr unser Handeln mit unseren eigenen Werten übereinstimmt. Wer mit Leidenschaft an seinem eigenen Projekt arbeitet, um seinen Traum zu verwirklichen ist in der Regel besser gestellt als ein Angestellter, der seinen Job innerlich bereits gekündigt hat und dennoch viel zu viel leisten muss. Was ist dir wichtig, und wie möchtest du leben? Frage dich, ob das, was dich besonders stresst, eventuell einfach gar nicht zu dir und deinen Werten passt.
Flow Zustand:
Der Flow Zustand triff dann ein, wenn unsere Aufgaben genau in das passende Feld von herausfordernd und zu unseren Fähigkeiten passend fallen. Ständige Über- oder Unterforderung hingegen machen auf Dauer krank. Ist der neue Job einfach eine Nummer zu gross, oder ist es Zeit, nach neuen Herausforderungen und Abenteuern zu suchen? Finde heraus, wo dein Flow Zustand liegt und passen deine Aufgaben hieran an, um daran wachsen zu können.
Gesundheit:
Nur wer gesund ist und seine Gesundheit zur Priorität macht, ist langfristig glücklich und erfolgreich. Wer aus zeitlichen Gründen auf den Besuch im Fitnessstudio verzichtet, nächtelang vor dem Bildschirm sitzt und selten gesund kocht, spart vielleicht Zeit, führt seinem Körper aber langfristig Schaden zu. Grade, wer viel Stress erlebt und ständig unter Spannung steht, muss dem Körper den nötigen Ausgleich bieten und entspannen, um die Batterien wieder aufzutanken.
Beziehungen:
Freunde, Familie, Kollegen – soziale Kontakte sind ein sehr bedeutsamer Ausgleich zum Job. Das Abendessen mit Freunden zu canceln oder das Familientreffen abzusagen, mag kurzfristig zu mehr Zeit und Produktivität verhelfen, langfristig sind soziale Kontakte zum Ausgleich von Stress aber sehr wichtig.
Lösungen:
Um Lösungen im Umgang mit Stress zu finden, solltest du bei deinen Aufgaben stets in wichtige und dringe Aufgaben unterteilen können. Dringende Aufgaben sind zeitkritisch und müssen erledigt werden – sie sollten aber nicht dazu führen, dass keine Zeit mehr für wichtige Projekte bleibt. Konkrete Zeitfenster für wichtige Aufgaben festzulegen kann eine gute Möglichkeit sein, um Balance zu finden. Prioritäten setzen ist eine wesentliche Voraussetzung, um Stress zu vermindern und Herr der eigenen Zeit und Gefühle zu bleiben.
Stress und Achtsamkeit
Achtsamkeit spielt im Umgang mit Stress eine wichtige Rolle. Achtsamkeit bedeutet, einen Gang runterzufahren und die eigene Situation von außen zu betrachten, ohne von ihr komplett eingenommen zu werden. Schärfe dein Bewusstsein, beobachte dich selbst und dein Umfeld und nehme die kleinen Momente des Glücks wahr. Du konzentrierst dich voll und ganz auf deine Wahrnehmungen, ohne das Gesehene zu bewerten. Schnell wirst du die Dinge etwas positiver und entspannter sehen und deine eigenen Probleme werden ins richtige Licht gerückt.