Warum es gut ist, negative Gefühle auszuleben

Warum es gut ist, negative Gefühle auszuleben

Unsere Gesellschaft legt großen Wert auf unerschütterliche Ruhe, noble Gelassenheit und lässige Klarheit. Alles Eigenschaften, die als souverän und professionell betrachtet werden. Nur wer diese Merkmale besitzt gilt als führungsfähig und gesellschaftsfähig. In der heutigen Zeit haben viele von uns verlernt, mit Emotionen öffentlich umzugehen. Gefühle in der Öffentlichkeit preiszugeben ist schlicht unerwünscht. Ist das gesund, stets seine Gefühle zu unterdrücken? Ein offener, ehrlicher Umgang mit ihnen ist hingegen Balsam für die Seele. Diejenigen, die in der Öffentlichkeit aus der Haut fahren, gelten als ausser Kontrolle. Sind Gefühle etwa unnatürlich?
Wie dein Gehirn den Umgang mit deinen Gefühlen steuert

Gefühle sind etwas Merkwürdiges. Wir Menschen verfügen über eine Menge Emotionen und jeder geht unterschiedlich damit um. Im Allgemeinen hat dies mit unserem Gehirn zu tun. Zwar funktionieren Gefühle alle gleich nach einem biochemischem System, doch wie ein Mensch sich fühlt ist individuell von der Funktionsweise seines Gehirns abhängig.

Bereits in unserer Kindheit und Jugend entwickelt sich unser Gehirn und die wichtigsten Verknüpfungen und verändert sich dann im Erwachsenenalter kaum noch weiter. Frühe Erfahrungen bei jungen Menschen führen dazu, dass sich das Gehirn “emotional” entwickelt und prägt.

In dieser Zeit entscheidet unser Gehirn über unsere Emotionen und unser Temperament: Sind wir ängstlich oder optimistisch? Oder halten wir uns lieber zurück statt uns in Kampfstellung zu begeben?

Aber auch die Botenstoffe unseres Gehirns spielen eine bedeutende Rolle. Sie beeinflussen, wie wir mit Informationen umgehen und diese Übertragen. Deine Stimmung ist also abhängig von diesen Botenstoffen (sogenannte Neurotransmitter) sowie der Empfindlichkeit der Rezeptoren.

Wer bereits im Mutterleib viel Stress erlebt hat, reagiert vielleicht empfindlicher auf stressige Situationen als andere. Denn hier haben sich wahrscheinlich viel mehr Rezeptoren für Stresshormone gebildet, als bei Menschen, die bereits im Bauch der Mutter mit entspannender Musik bedacht wurden.

Herrscht ein Mangel an Botenstoffen und ein Überschuss an Rezeptoren, können Informationen verzerrt oder lückenhaft übertragen werden. Das alles geschieht nur, weil die Nachricht von den Botenstoffen nicht mehr deutlich kommuniziert werden. Neben deinen mentalen Schaltkreisen hat auch die Aussenwelt einen Einfluss auf deine eigenen Gefühle.

Zu hohe Ansprüche stürzt viele Menschen ins Unglücklich sein

Heutzutage ist es nicht leicht, glücklich zu sein. Alles muss immer absolut perfekt sein: Der eigene Körper, die Familie, der Freundeskreis und der Job. Wenn du jedoch stets auf der Suche nach mehr Glück und Zufriedenheit bist, kann dies zu negativen Gefühlen bzw. Verstimmungen führen. Zu hohe Erwartungen an dich selbst, setzen dich unter Druck und prognostizieren Scheitern und Unzufriedenheit.

Konzentriere dich auf deine bisherigen Erfolge und mach diese nicht kleiner als sie sind. Negative Gedanken führen zu einer erhöhten Stresshormon-Produktion. So fühlst du dich noch unwohler als zuvor. Lerne mit negativen Gefühlen wie Angst, Wut oder Verzweiflung umzugehen indem du ihnen auch einmal Raum zum Ausbrechen lässt.

Gefühle zu unterdrücken führt zu körperlicher und seelischer Belastung

Wie schön wäre es, wenn wir negative Gefühle einfach wegschieben könnten? So einfach ist das allerdings nicht, auch wenn der Gedanke verlockend klingt, dass man immer gut funktioniert und stets volle Leistung bringen kann.

Wer Gefühle mit Gewalt unterdrückt, kann sich selbst körperliche und seelische Schäden zufügen. Denn diese Emotionen brodeln unter der Oberfläche des Deckmantels. Irgendwann wandern diese unterdrückten Gefühle dann vom Kopf in deinen Körper, wo sie seelischen Schaden anrichten können.

Wie wäre es stattdessen die Tränen, die Wut und die Verzweiflung zuzulassen? Den Gefühlen ihren Raum zu lassen? Den Zugang zu unseren Gefühlen zu finden und zu erhalten ist immens wichtig für unser Wohlbefinden. Denn wer seine Gefühle ständig unterdrückt, bei dem steigt der Stresslevel immer weiter – kein Wunder falls uns dann irgendwann die Sicherung rausfliegt.

Uns wurde bereits im Kindesalter eingeprägt, dass nur Leistung im wahren Leben zählt. Für Emotionen ist wenig Platz und so werden diese im schlimmsten Fall nicht mal mehr wahrgenommen.

Wenn zum Beispiel ehrgeizige Menschen aufeinandertreffen und eine Partnerschaft eingehen, kann sich keiner von ihnen so richtig fallen lassen, denn sie fühlen sich verpflichtet, gegenseitig Stärke zu beweisen. Selbst im Privatleben werden Gefühle dann oft nicht zugelassen. Hohe Ansprüche, unterdrückte Gefühle – das ist keine gute Mischung, um dauerhaft gesund und glücklich zu sein.

Trauer und Angst – ganz gewöhnliche Gefühle

Wie lange ist es her, dass du aufrichtig geweint und dich absolut elend gefühlt hast? Sicher hast du dich danach um einiges besser gefühlt, richtig?

Gefühle brauchen Platz, um Trauer und Verzweiflung verarbeiten zu können. Das ist ganz normal und nichts, wofür man sich schämen sollte. Sobald du diese Gefühle zulässt und sie dir eingestehen kannst, kannst du diese verarbeiten und dich besser fühlen.

Während wir unsere Gefühle wieder zulassen und akzeptieren, lernen wir, uns um unsere seelische Gesundheit zu kümmern.

Bedauerlicherweise erlaubt unsere Gesellschaft kaum noch Zeit zur Bewältigung von Trauer. Lass dir von den Menschen nichts vorschreiben – Trauer ist ganz gewöhnlich und ein natürliches, gesundes Gefühl. Wer negative Gefühle auslebt, kann sich richtig spüren und befreit seine Seele von all dem Kummer und Schmerz.
Im Übrigen gilt dies auch für die Angst, die ebenso wie die Trauer eine nützliche Funktion innehat. Angst meldet sich immer dann, wenn etwas Wichtiges ansteht oder etwas auf dem Spiel steht. Ignoriere dein Angstgefühl nicht, sondern begrüße diese Angst, nehme sie an. So kannst du trotzdem tun, wonach dir ist, bist aber vorbereitet.

Warum Wut nicht unterdrückt werden sollte

Wut zu unterdrücken oder zu verleugnen macht meist alles noch viel schlimmer als es eigentlich ist. Es gibt nur ein Problem: Unsere Gesellschaft mag keine wütenden Menschen. Niemand möchte Umgang mit jemandem, der wütend ist. Deshalb beissen die meisten Menschen ihre Zähne zusammen und spielen einem vor, dass alles in Ordnung sei. Im Inneren ist jedoch bereits alles am Brodeln. Wenn du deine Wut stets in dich hineinfrisst und verdrängst, kann es sein, dass du dich irgendwann nicht mehr daran erinnern kannst, wo dessen Ursprung liegt.

In Beziehungen lässt sich dieses Verhalten besonders häufig beobachten. Der eine fühlt sich verletzt, spricht das Problem jedoch nicht an und zieht sich zurück. Als Resultat entsteht eine angespannte Stimmung sowie Irritation zwischen den Partnern. Der eine weiß nicht was los ist, während der andere schon wieder vergessen hat, was ihn so zornig gemacht hat.

Wut hat eine enorme Kraft und erzeugt Druck auf unsere Emotionen. Wenn dieser Druck nicht abgelassen wird, explodieren wir irgendwann innerlich oder äusserlich. Dabei kann es passieren, dass deine Wut an den Falschen ausgelassen wird – oder du wirst leicht depressiv, indem du alles in dich hineinfrisst. Wenn dich etwas verärgert hat, könntest du versuchen, deine Wut in Worte zu packen, um weniger verärgert zu sein.

Was passiert, wenn wir unsere Gefühle wieder zulassen

Zwar ist in der heutigen Zeit kaum noch Platz für Gefühle, sie sind aber ein bedeutender Teil für uns. Sowohl die positiven als auch die negativen Emotionen sind natürlich. Während wir unsere Gefühle wieder zulassen und akzeptieren, lernen wir, uns um unsere seelische Gesundheit zu kümmern.

Wie wäre es, wenn du dir Zeit nimmst. Zeit, um sowohl dich als auch die Welt um dich herum wahrnehmen zu können und einen Gang zurückschaltest. Beobachte deine Gefühle in der nächsten Zeit umso genauer – lasse den negativen sowie den positiven Gefühlen ihren wohlverdienten Platz und gebe ihnen Raum

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